AG Gedenken

Die AG begann ihre Arbeit mit Frank-Axel Dietrich mit der Erarbeitung und Durchführung von historischen Rundgängen im Abteilungsgebiet.

Folgende Rundgänge haben wir veröffentlicht:

Nr. 1: Der Kiez südlich des Olivaer Platzes in den dreißiger Jahren

Nr. 2: Der Kiez zwischen Sächsischer Str. und Spichernplatz

Nr. 3: Die „Goldenen“ Zwanziger Jahre zwischen Nikolsburger und Prager Platz

Weitere Rundgänge führten uns nach Alt-Wilmersdorf zwischen Sigmaringer Straße und Hohenzollerndamm, zur Landhaussiedlung und zum Friedhof Wilmersdorf, Berliner Straße.

Gedenkstraße Duisburger Straße                                                                                            
Bei der Erarbeitung des 1. Rundgangs mussten wir erkennen, dass aus der kleinen Duisburger Straße von den Nationalsiozialisten über 135 Bewohnerinnen und Bewohner deportiert und ermordet worden sind. Die Duisburger Straße wurde zum Schwerpunkt unserer Gedenkarbeit. An beiden Eingängen konnten wir mit der Unterstützung vieler Bewohner aus der Straße aus Charlottenburg-Wilmersdorf sowie einer zusätzlichen Finanzierung aus dem Kulturetat Berlins eine Informationstafel realisieren. Täglich verweilen Menschen vor ihnen; noch nie hat es Beschädigungen gegeben.
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Seitdem initiieren wir Hausgemeinschaften in der Straße zur Erarbeitung von Stolpersteinen und unterstützen sie bei der Realisierung. Jetzt, 2020, kommt die Arbeit im Haus Nr. 15 zu einer Realisierung – aber nicht durch die Verlegung von Stolpersteinen. Die erarbeiteten Stolpersteine werden wahrscheinlich erst in fünf Jahren gelegt; unzumutbar für die Hausgemeinschaft und die gefundenen Nachkommen in Israel! Deshalb bringt die Hausgemeinschaft nun und für die Zwischenzeit eine Gedenktafel am Haus an. Die Zeremonie und der Besuch der Nachfahren ist für den 16. Mai ab 11.00 Uhr geplant. Die derzeitigen Einschränkungen durch die Virusbekämpfung stellen diesen Termin infrage – wir werden darüber zeitnah informieren. Interessierte können sich bei m.schuemer@berlin.de melden.

Ebenso kommt die Arbeit der Hausgemeinschaft in der Nr. 18 zu ihrem Ende. Auch sie wird voraussichtlich eine Informationstafel wählen, um ihre Gedenkarbeit nicht in der Warteschlange des Programms wieder dem Vergessen zu übergeben.

Aus dieser Entwicklung zieht die AG ihre Konsequenz: Wir möchten die Informationen zu den noch mehr als 80 ehemaligen, ermordeten Bewohnern und Bewohnerinnen erarbeiten, möglichst mit den Hausgemeinschaften gemeinsam. Ziel ist es, das Gedenken nicht von einem Kunstprojekt abhängig zu machen; dieses darf die Gedenkarbeit nicht infrage stellen – so sehr wir das Projekt Stolpersteine schätzen. Vielleicht können wir dann gemeinsam den Künstler für dieses besondere Projekt Gedenkstraße Duisburger Straße noch einmal gewinnen. Weitere UnterstützerInnen sind gerne gesehen.

Kontakt: angelika.kaufel@gmx.de und m.schuemer@berlin.de


Stolpersteine putzen

Zweimal im Jahr treffen wir uns zu unserem traditionellen Stolpersteineputzen im Kiez, zumeist zwischen 20 und 40 Genossinnen und Genossen, mit Familie und Nachbarn. Dabei haben wir bemerkt, dass auch viele Anwohner in unserem Abteilungsgebiet die Stolpersteine vor ihrem Haus regelmäßig putzen. So kamen wir auch mit vielen Anwohnern ins Gespräch. Insgesamt konnten wir meist etwa 200 Stolpersteine putzen. Diese aktive Erinnerungsarbeit wollen wir regelmäßig im Mai und November fortsetzen. In diesem Jahr werden wir am 8. Mai nicht in Gruppen gehen können. Wir wollen versuchen, uns einzeln (vielleicht in Sichtnähe) auf den Weg zu machen. Nähere Informationen hierzu folgen.

Kontakt: frank-axel@dietrich-fechner.de