2. März 2019: Wohnst du noch? Oder packst du schon?

Veröffentlicht von Anne Rabe 19. März 2019

Nur ein kleines Stück die Uhlandstraße runter und wir kommen an viel großen Häusern vorbei, in denen die langjährigen  Mieter*innen und Gewerbetreibenden zur Zeit von neuen Eigentümern aus ihrem Kiez vertrieben, belästigt und geängstigt werden. Kündigungen, Modernisierungsankündigungen, Umwalndlungsvorhaben, Informationsverweigerung, Abrissanträge, Planungsentwürfe für „moderne Wohnungen“, grassierender Leerstand, Wohnungen werden ubewohnbar gemacht: die Liste der Eingriffe ist lang, die Liste der Investoreneigentümer ist unbegrenzt. Hauptsache der Leerstand nimmt zu, Hauptsache die zukünftige Verwertung führt zu absurden Mieterhöhungen und Kapitalgewinnen. Erfahrungen, die auch die langjährige Mietrechtsberatung der Abteilung durch Fachanwälte immer wieder machen muss.

Bert und Franziska haben die Kiez AG der Abteilung Wimersdorf Nord und das Abgeordnetenbüro in der Fechnerstraße als Ansprechpartnerin erfolgreich etabliert. Sie beraten und unterstützen Hausgemeinschaften, die sich wehren oder sich wehren wollen, sie vermitteln Kontakt zu den „Zuständigen“ in der BVV-Fraktion und beziehen diese eng mit ein, und sie beteiligen sich an dem Entstehen einer gemeinsamen Plattform der Wilmersdorfer Mietinitiativen. Die Berliner Mischung von Wohnformen und sozialem Zusammenleben ist bei uns gefährdet und muss aktiv verteidigt werden. Milieuschutz kann dabei eine Hilfe sein. Die Zweckentfremdungsverbotsvorschriften sind durchzusetzen und gegebenenfalls zu verschärfen.

Am Samstag, den 2.3.2019, organisierten die betroffenen Hausgemeinschaften einen Kiezspaziergnang zu den vier Projekten. Über 150 Teilnehmer*innen gingen über die Uhlandstraße, eine unübersehbare Menge. Die Polizei wurde aufmerksam und unterstellte eine nicht angekündigte Demonstration. Da führten wir aber die Gespräche schon bei warmem Tee bei Franziska fort. Franziska, unsere Bezirksverordneten Wolfgang Tillinger und Claudia buss wurden von den Initiativen immer wieder positiv herausgestellt. Gute Arbeit!

Wir wollen keinen Luxuskiez!